- Heinrich der Glichesaere
- Heinrich der Glichesaere['gliːçəzɛːrə], Heinrich der Gleisner, mittelhochdeutscher Dichter der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts, wohl aus dem Elsass; der Beiname (Gleisner) ist ein Missverständnis und bezieht sich ursprünglich auf seinen Helden, den Fuchs. Heinrich ist Autor des ältesten mittelhochdeutschen Tierepos »Reinhart Fuchs«, das in vier Bruchstücken (700 Verse) einer um 1200 geschriebenen Handschrift und in zwei Handschriften vom Anfang des 14. Jahrhunderts, die eine jüngere Bearbeitung (2 200 Verse) enthalten, überliefert ist. Das satirisch-lehrhafte Werk ist in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts für einen Grafen von Dagsburg entstanden und benutzt die Tierfabel zur politischen Kritik an den staufischen Herrschern.Ausgabe: Der Reinhart Fuchs des Elsässers Heinrich, herausgegeben von K. Düwel (1984).
Universal-Lexikon. 2012.